Archiv

Im Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD Köln stehen Experten regelmäßig für Fragen aus verschiedenen Themenbereichen rund um FASD zur Verfügung. Diese Themen werden gesammelt und sukzessive ins Archiv eingestellt – Anregungen sind gerne willkommen! Bisherige Themen:

Was kann – was muss? Sozialrechtliche Fragen rund um Behinderung (März 2020)

Welche Pflichten bringt eine Behinderung mit sich, was kann und was muss angegeben werden? Gerade Jugendliche und junge Erwachsene mit FASD möchten in ihrem Alter von ihrer Behinderung nichts wissen, geschweige denn andere darüber informieren. Dabei stellen sich Fragen nach Rechten und Pflichten bei einer Schwerbehinderung: Muss bei einem „B“ im Ausweis immer eine Begleitperson im ÖPNV dabei sein, muss die Schwerbehinderung z.B. bei Abschluss eines Ausbildungsvertrages angegeben werden, und wie verhält es sich bei einem Unfall mit Versicherung oder Haftung?

Darüber informiert unser Experte Christoph Esser, Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Sozial- und Schwerbehindertenrecht aus Köln.


FASD und Sexualität (Oktober 2019)

Menschen mit FASD wird häufig auffälliges Sexualverhalten nachgesagt und dieses Verhalten vom Umfeld als schwierig empfunden. Unangemessene Äußerungen oder Berührungen und Distanzlosigkeit sind Stichwörter in diesem Kontext. Bei Mädchen und jungen Frauen mit FASD schwingt häufig die Sorge vor sexuellen Grenzverletzungen mit. Kognitive und/oder emotionale Einschränkungen sowie verminderte Steuerungsmöglichkeiten in Bezug auf angemessene Nähe-Distanz-Regulation machen die Begleitung der sexuellen Entwicklung zu einer besonderen Herausforderung. Wo sind Möglichkeiten und Grenzen der Begleitung, wie kann Prävention gelingen, wie sollten sich Bezugspersonen verhalten?

Darüber informiert unser Experte Martin Gnielka, Sexualpädagoge und Berater bei pro familia Köln.


FASD & Trauma –  Unterschiede und Gemeinsamkeiten im pädagogischen Umgang mit FASD (Juli 2019)

Die Verbindung von Trauma und FASD gewinnt in der Pflegekinderhilfe zunehmend an Bedeutung. Gleichwohl ist dieses Thema noch wenig erforscht.

Die pädagogischen Interventionen bei FASD und/oder Trauma sind unterschiedlich, weisen aber in der pädagogischen Haltung einige Gemeinsamkeiten auf.

Während die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen (die pränatale Alkoholexposition ist bereits ein traumatisches Erlebnis des Ungeborenen) als “heilbar” gelten, bedeutet die alkoholbedingte Gehirnschädigung bei FASD eine lebenslange Behinderung. Wie im pädagogischen Alltag in diesem Spannungsfeld agieren? Wie kann die Bezugsperson Sicherheit vermitteln? Wo sind durch FASD Grenzen gesetzt?

Mit unserer Expertin Maike Spanger, Traumafachberaterin, systemische Therapeutin und Erziehungsstellen-Fachberaterin im Erziehungsbüro Rheinland Köln.


Zur falschen Zeit am falschen Ort? Junge Erwachsene mit FASD in juristischen Situationen entwicklungsgerecht begleiten (Februar 2019) 

Die besonderen Beeinträchtigungen bei FASD können bei Heranwachsenden dazu führen, leichter in strafrechtlich relevante Situationen zu geraten. Menschen mit FASD sind dabei doppelt gefährdet: als Täter und als Opfer (z.B. Nötigung, Betrug, sexualisierte Gewalt). Dabei unterscheidet sich die rechtliche Vertretung von Menschen mit FASD immer grundlegend von der sonst üblichen anwaltlichen Sachbearbeitung.

Unsere Expertin Susanne Weidling, FASD-Fachkraft und Rechtsanwältin in Xanten, informiert, auf was bei einer strafrechtlich relevanten Begleitung geachtet werden sollte.


Jugendliche mit FASD in der Pubertät – eine Herausforderung für alle (Nov. 2018)

Die Pubertät an sich birgt bereits für regelentwickelte Jugendliche und ihre Familien genügend Herausforderungen. Erfahren hingegen verhaltensauffällige Jugendliche in dieser Zeit ihre späte Diagnose FASD, ist dies besonders schwer zu verarbeiten. Denn wer möchte in diesem Alter schon etwas von Behinderung hören?

Späte Diagnosen und Informationsbedarf dazu waren häufige Themen dieser Expertensprechstunde mit Susanna Zeltinger, Gründerin der Kölner Selbsthilfegruppe für Eltern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit FASD.


Marte Meo und FASD – wie diese Methode Zusammenleben und Kommunikation fördert(September 2018)

Familien, die einen Menschen mit FASD betreuen, fühlen sich häufig überfordert oder ohnmächtig. In der Folge können Situationen im Alltag entgleiten, die Kommunikation wird verbal-aggressiv, die Beziehungen leiden. Mit Hilfe der ressourcenorientierten Entwicklungs- und Kommunikationsmethode Marte Meo – hier wird mit Hilfe des Mediums Video gearbeitet – können sich Familien selbst in den Blick nehmen, ihre persönlichen Potentiale erkennen und aktivieren sowie eigenständige Problemlösungen entwickeln. Mit Sabine Stein, MarteMeo-Therapeutin, Ergotherapeutin und Fachbuchautorin im Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD Köln.


FASD und Schule – welche Hilfen gibt es? (Juli 2018)

Gerade bei Kindern/Jugendlichen mit FASD stellen sich Fragen nach dem richtigen Lernort und ausreichender Unterstützungsmöglichkeit. Welche „Stellschrauben“ es für individuelle Verbesserungen der Schul-Settings gibt – vom Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (AO-SF) über Nachteilsausgleiche, Integrationshilfen, sozialrechtliche Ansprüche und Gestaltungsmöglichkeiten von Eltern und Schule – darüber informiert unser Expertin Frauke Zottmann-Neumeister, Fachberaterin für Pädagogik und sozialrechtliche Hilfen im Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD Köln.

-> AO-SF Verfahren

-> Integrationshilfen

-> Nachteilsausgleich


Tiergestützte Therapie und FASD (Februar 2018)

Tiere können therapeutische Ziele auf ganz spezielle Weise unterstützen, denn sie wirken als „Mittler“ zwischen Kind, Therapeut und Umgebung. Sie bringen typische Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften mit, die beispielsweise das Verhalten, die Wahrnehmung und die Handlungsplanung des Therapie-Kindes positiv beeinflussen.

Für wen kommt die tiergestützte Therapie in Frage und wer ist Kostenträger? Diese und weitere Fragen beantwortet unsere Expertin Cornelia Schulz, Heilpädagogin, Motopädin und zertifizierte Therapiebegleithundeführerin aus Wermelskirchen.


Wie geht es nach der Schule weiter – Übergang Schule / Beruf (Dez. 2017)

Für Jugendliche mit FASD und deren Bezugspersonen ist der Einstieg ins Arbeitsleben häufig mit Zweifeln behaftet, Berufsausbildungen sind schwierig und scheitern nicht selten – und zwar unabhängig vom Bildungsgrad. Denn die geforderte Selbständigkeit können junge Erwachsene mit FASD häufig nicht leisten und sind überfordert. Über Berufs- und Arbeitsmöglichkeiten, Ansprechpartner und Leistungsträger informiert Ralf Neier, Diplom-Sozialarbeiter im Eylarduswerk (Hof Seggert) in Ochtrup.

Die AnruferInnen erlauben Einblicke in ihre Lebenssituation und die sich daraus ergebende Fragestellung. So können sich auch weitere Bezugspersonen mit ihren Betreuten mit FASD dort wiederfinden und vom positiven, ressourcenstärkenden Ansatz sowie konkreten Handlungsbeispielen profitieren. Aus den Anrufen wurde auch deutlich, wie wichtig eine frühe Diagnosestellung ist, denn sonst wird mit diesen Kindern/Jugendlichen schlicht falsch umgegangen – „Drehtür-Kinder“ (häufige Einrichtungs- und Lebensortwechsel), nicht beschulbar, psychische Störungen und Obdachlosigkeit sind mögliche Folgen. Und last but not least hilft die angeführte Literaturliste dabei, weitere Impulse und Anregungen zum Thema zu erhalten.


Gepflegt von Kopf bis Fuß? Wahrnehmung und Körperhygiene bei FASD (September 2017) 

Sich zu pflegen, regelmäßig zu duschen und auf seine Kleidung zu achten ist für Menschen mit FASD meist nicht selbstverständlich. Durch die hirnorganische Schädigung, die insbesondere die Wahrnehmung und die Wahrnehmungsverarbeitung beeinträchtigt, haben Menschen mit FASD häufig ein mangelndes Körperbewusstsein. Wie können Bezugspersonen diese täglichen Herausforderungen meistern? Mit Susanne Falke, Fachberaterin im Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD Köln.


FASD und volljährig – wie geht es weiter? (Juni 2017)

Auch mit dem 18. Geburtstag bleibt der Unterstützungsbedarf bei jungen Erwachsenen mit FASD bestehen. Welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich Wohnen und Arbeiten, wie können Übergänge und Perspektiven für das weitere Leben gestaltet werden? Die wichtigsten Fragen und Antworten hat unser Experte Andreas Francke, Stift Tilbeck in Havixbeck, zusammengefasst.


Sozialrechtliche Leistungsansprüche (Februar 2017)

Insbesondere mit der neuen Pflegeversicherung, die seit Januar 2017 gültig ist, werden sich die Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen mit FASD verbessern. Aber auch Eingliederungshilfe und Bundesteilhabegesetz sollen Menschen mit Behinderung eine größtmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben zu ermöglichen.

Diese Reformen sind ausführlich beschrieben unter Leistungen der Pflegeversicherung und wurden beim 2. FASD-Fachtag im März 2017 von Gila Schindler, Fachanwältin für Sozialrecht vorgestellt.


Hilfsmittel bei FASD (Dezember 2016)

Die Themen „Wahrnehmung – Begrenzung – Sicherheit“ spielen bei Kindern mit FASD eine bedeutende Rolle. Sich spüren wollen und geschützt fühlen, aber auch strukturgebende Hilfen sind besondere Bedürfnisse dieser Kinder, denen mit verschiedenen Hilfen, z.B. auch aus der Reha- und Orthopädietechnik, entsprochen werden kann.


FASD und Schlaf (November 2016)

Studien zeigen, dass Kinder mit FASD häufiger von Schlafstörungen betroffen sind. In seinem aktuellen Fachbeitrag führt Professor Bernhard Schlüter, pädiatrischer Schlafmediziner der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln (Universität Witten-Herdecke), in die Schlafmedizin ein und erläutert mögliche Ursachen von Schlafstörungen bei Kindern mit FASD.


FASD und Schule (September 2016)

Schule ist in vielen Pflegefamilien mit FASD ein schwieriges Thema. Die häufigsten Fragen dieser Expertensprechstunde mit Frauke Zottmann-Neumeister vom Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD Köln sind hier zusammengestellt und beantwortet.

Aktuelles

Fachtagung 16.-17. April 2024

Info-Video

Warum Resilienz und Teilhabe für Kinder mit unsichtbaren Behinderungen und ihre Familien so wichtig sind.


Neues FASD-Forschungsprojekt

Begleitender Fachaustausch in der Fliedner Fachhochschule unter anderem mit dem Kölner FASD-Fachzentrum.


Glücklich – die ‚leichte‘ Gesundheits-App

Die Glücklich-App der Lebenshilfe Hamburg bietet verhaltenstherapeutische Übungen in Leichter Sprache zur Verbesserung des Selbstwertes und der Reduktion depressiver Symptome.


„Einfach Mensch“ – ZDF-Portrait

Anna-Lena: Schaffe ich es auf den ersten Arbeitsmarkt?

Seit zwei Jahren mit Diagnose gewährt Anna-Lena Einblick in ihr Leben mit FASD.


Care Leaver Leipzig sucht bundesweite Vernetzung

Gruppe ehemaliger Pflegekinder trifft sich am 14. April online, Menschen mit FASD ausdrücklich willkommen.


Neue Fachberatung für inklusive Bildung

Die IHK Köln bietet und vermittelt Fachpraktikerausbildungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten.


„Chaos im Kopf – Dein FASD-Poscast“ – Neue Folge

Neurodeeskalation: Ein Schlüssel für Familien mit besonderen Herausforderungen

Von Wolfgang Werminghausen, sein Gast: Elke Strauch. In Kooperation mit dem Kölner FASD-Fachzentrum.


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