Unser pädagogisch-therapeutisches Handlungskonzept

Die neurologische Schädigung des Gehirns bei FASD führt zu komplexen, sich einander bedingenden Folgen: die veränderte Wahrnehmung und ihre gestörte Verarbeitung beeinflussen die Exekutiven Funktionen mit ihrem Arbeitsgedächtnis, Handlungsplanung, Impulskontrolle, der emotionalen Bewertung von Erlebtem sowie den Transfer ins Langzeitgedächtnis. Während die kognitive Entwicklung häufig im mittleren bzw. unteren Bereich liegt (Förderschwerpunkt Lernen), ist die emotionale Entwicklung bei FASD meist deutlich eingeschränkt.

Von der Regel- zur Heilpädagogik

Menschen mit FASD sind in ihrer emotionalen Entwicklung meist verzögert, was sich in auffälligen Verhaltensweisen zeigt. Dies hat Konsequenzen für den pädagogischen Umgang, denn dieser sollte sich am emotionalen Entwicklungsalter orientieren.

In Anlehnung an die Heilpädagogik hat das FASD-Fachzentrum daher das pädagogisch-therapeutisches Handlungskonzept entwickelt. Das Kind mit seinem emotionalen Entwicklungsalter steht im Mittelpunkt, mit seinen individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Grenzen. Dafür ist es notwendig, grundsätzliches Verständnis für die Art und Weise des kindlichen Verhaltens zu entwickeln und keine altersentsprechenden Entwicklungen zu erwarten.

Was benötigt das Kind jetzt im Augenblick, welche Orientierung und Sicherheit kann bei der Bewältigung alltäglicher Herausforderungen helfen? An welche Ressourcen kann angeknüpft werden, um Entwicklung und Selbstwertgefühlt zu fördern?

Die (heil-)pädagogische Haltung in der Betreuung orientiert sich sehr störungsspezifisch am einzelnen Kind. Bisherige Erfahrung mit diesem Konzept zeigen, dass sich die Prognosen von Menschen mit FASD verbessern und ein gelingenderes Leben möglich wird.

Adressaten dieses pädagogisch-therapeutischen Handlungskonzeptes sind Bezugspersonen/Eltern und Fachkräfte.

Aktuelles

Fachtagung 16.-17. April 2024

Info-Video

Warum Resilienz und Teilhabe für Kinder mit unsichtbaren Behinderungen und ihre Familien so wichtig sind.


Neues FASD-Forschungsprojekt

Begleitender Fachaustausch in der Fliedner Fachhochschule unter anderem mit dem Kölner FASD-Fachzentrum.


Glücklich – die ‚leichte‘ Gesundheits-App

Die Glücklich-App der Lebenshilfe Hamburg bietet verhaltenstherapeutische Übungen in Leichter Sprache zur Verbesserung des Selbstwertes und der Reduktion depressiver Symptome.


„Einfach Mensch“ – ZDF-Portrait

Anna-Lena: Schaffe ich es auf den ersten Arbeitsmarkt?

Seit zwei Jahren mit Diagnose gewährt Anna-Lena Einblick in ihr Leben mit FASD.


Care Leaver Leipzig sucht bundesweite Vernetzung

Gruppe ehemaliger Pflegekinder trifft sich am 14. April online, Menschen mit FASD ausdrücklich willkommen.


Neue Fachberatung für inklusive Bildung

Die IHK Köln bietet und vermittelt Fachpraktikerausbildungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten.


„Chaos im Kopf – Dein FASD-Poscast“ – Neue Folge

Neurodeeskalation: Ein Schlüssel für Familien mit besonderen Herausforderungen

Von Wolfgang Werminghausen, sein Gast: Elke Strauch. In Kooperation mit dem Kölner FASD-Fachzentrum.


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