FASD-Diagnose – und dann?
Wurde die Diagnose FASD gestellt, sehen sich die Betreuenden häufig großen Anforderungen gegenüber: die pädagogische Haltung zu verändern, das Entwicklungsalter in ihrem Handeln berücksichtigen, ihre Erwartungen an das Machbare/Fähigkeiten des Kindes anpassen. Dies erfordert ein hohes Maß an persönlicher Reflektion: Was ist gut für das Kind? Diese neuen Anforderungen sowie die Endgültigkeit dieser Behinderung kann bei den Betreuenden Hilflosigkeit, Wut und einen längeren Trauerprozess auslösen. Das Kölner Fachzentrum berät und begleitet Familien in diesen Phasen und unterstützt bei der Klärung und Entwicklung neuer Perspektiven.
Insbesondere der Pädagogik kommt eine Schlüsselrolle zu. Mit seinem eigens entwickelten pädagogisch-therapeutischen Handlungskonzept hat das FASD-Fachzentrum Köln Familien und Fachkräften Orientierung und „Anpack“ gegeben. Damit FASD nicht einfach „passiert“, sondern der Umgang mit dieser unsichtbaren Behinderung aktiv gestaltet werden kann und sich die Handelnden sowie der junge Mensch mit FASD wieder in ihrer Selbstwirksamkeit erleben können.
Mit dem Fachbuch Ein (Pflege-)kind mit FASD – und glücklich! haben Susanne Falke und Sabine Stein einen Wegweiser entwickelt für diejenigen, die mit Menschen mit FASD zusammenleben und arbeiten. Mit diesem positiven, pädagogisch-therapeutischen Handlungskonzept möchten die Autorinnen Pflege- und Adoptivfamilien, Fachleuten und Interessierten Gründe für das besondere Verhalten von Menschen mit FASD näherbringen und alltagserprobte Lösungsvorschläge aufzeigen. Beide Autorinnen sind erfahrene FASD-Beraterinnen und Leiterinnen der FASD-Arbeitskreise des Fachzentrums für Pflegekinder mit FASD Köln.